Nikolaus Piper
 
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Wirtschaftsjournalist und Autor der „Süddeutschen Zeitung“

Autor mehrerer Kinderbücher

Träger des Quandt-Medienpreises (1999), des Ludwig-Erhard-Preises (2001) und des Deutschen Kinderliteraturpreises (2003)

Neueste Publikation: „Wir Untertanen“ (Rowohlt 2019)

 
 

„Die destruktivste Form der Unwahrheit ist Sophisterei und Propaganda von jenen, deren Beruf es ist, Nachrichten zu berichten“

- Walter Lippmann: Liberty and the News (1920)

 
 

Aktuelles


 
 


 

Lesen Sie neue Folgen meiner Kolumne „Pipers Welt“ aus der Süddeutschen Zeitung:


Publikationen


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John Maynard Keynes: Das Ende des Laissez-Faire

Mit einem Essay von Nikolaus Piper. [Was bedeutet das alles?]
Übers.: Schröder, Jürgen
60 S.
ISBN: 978-3-15-019650-2
Reclam, 1. Aufl. 2020

John Maynard Keynes zählt zu den bedeutendsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts. Bis heute ist der »Keynesianismus« von großem Einfluss auf die Wirtschaftspolitik. Er geht davon aus, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage die alles entscheidende Größe für Produktion und Beschäftigung ist. Keynes’ berühmter Aufsatz von 1926 legt dar: Diese Nachfrage gilt es vom Staat her zu steuern, denn nach Keynes ist es »keineswegs eine korrekte Ableitung aus den Gesetzen der Ökonomie, dass sich aufgeklärtes Eigeninteresse immer im Interesse der Allgemeinheit sich bewegt«. In Zeiten von steuerabstinenten Global Playern wie Amazon, Apple oder Microsoft eine einmal mehr anregende Lektüre.

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Wie wir unsere Freiheit aufgeben, ohne es zu merken.
160 Seiten
ISBN 978-3-498-05250-8
Rowohlt, 1. Aufl. 2019

Die Skepsis gegenüber der Marktwirtschaft eint in Deutschland heute Linke wie Rechte, Kirchen wie Gewerkschaften. Weltweit sind nationalistische „illiberale Demokratien“ auf dem Vormarsch. Die großen Konzerne des digitalen Zeitalters setzen ihre eigenen Regeln. Die Folgen sind alarmierend. Während wir immer mehr Freiheitsrechte aufgeben, erstirbt die offene Debatte. Es gibt viel Empörung, aber wenig Argumente. Nikolaus Piper hält dagegen: Er beruft sich auf den klassischen Neoliberalismus und plädiert für eine liberale Erneuerung: Gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Freiheit gehören zusammen.

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Roman vom Reichwerden und anderen wichtigen Dingen
368 Seiten, ab 12 Jahre
ISBN 978-3-407-74079-3
Beltz & Gelberg, 5. Aufl. 2018

Vollständig überarbeitet und den Veränderungen am Finanzmarkt angepasst: der erfolgreiche Roman von Nikolaus Piper in neuem Gewand.

Ein Roman, in dem so gut wie alles steht, was man über Geld und Wirtschaft wissen sollte.
Felix und sein Freund haben ein großes Ziel: Sie wollen reich werden. Dafür nehmen sie vieles auf sich. Als sie eines Tages 10.000 Euro finden, scheint sich ihr Wunsch schneller als gedacht zu erfüllen. Doch wie kann aus diesem Fund noch mehr werden? Sie bekommen den Tipp, das Geld in Aktien anzulegen. Damit machen die Freunde zunächst einen stattlichen Gewinn, doch dann führt sie ein übler Betrüger mit Warentermingeschäften hinters Licht. Die Freunde setzen alles daran, dem Gauner das Handwerk zu legen.

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Erzählt von Nikolaus Piper.
Mit Illustrationen von Aljoscha Blau.
208 Seiten, ab 12 Jahre
ISBN 978-3-407-75527-8
Beltz & Gelberg, 6. Aufl. 2016

„Ökonomie endlich mal kinderleicht verständlich.“ - Stern

Geld, Banken, Börse und weltweiter Handel sind gar nicht so modern, wie man meinen könnte. Wer die Zusammenhänge verstehen möchte, sollte ihre Geschichte kennen. Nikolaus Piper, Wirtschaftsexperte und Erzähler, nimmt seine Leser mit auf eine spannende Zeitreise – vom ersten Tauschhandel in der Jungsteinzeit bis hin zur umstrittenen Globalisierung. Er bietet Fakten und Zahlen und stellt Wirtschaftslenker und -denker wie die Fugger, die Rothschilds, Adam Smith und Karl Marx vor.
In 35, leicht verständlichen Kapiteln erzählt der Autor Weltgeschichte als Wirtschaftsgeschichte: spannend und kompetent.


Vita


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Geboren 1952 in Hamburg. Nach dem Abitur 1971 Volontariat bei der „Badischen Zeitung“ in Freiburg, ursprünglich mit dem Wunsch, Theaterkritiker zu werden. Dabei das Interesse an Wirtschaftsthemen entdeckt, daher Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Freiburg. Abschluss 1978 als Dipl. Volkswirt. Anschließend Lokalredakteur in Lörrach, Wirtschaftsredakteur für die Wochenzeitung „Vorwärts“ in Bonn, Wirtschaftskorrespondent für „Associated Press“ in Bonn, 1987 Wechsel zur Wochenzeitung „Die Zeit“ nach Hamburg.

Seit 1997 bei der „Süddeutschen Zeitung“, als Wirtschaftsredakteur, Ressortleiter Wirtschaft und von 2007 bis 2014 Korrespondent der Zeitung in New York.

Seit 2018 freier Autor.

 

Ansichten

— erfragt beim Vater vom Sohn David Piper (im Jahr 2000)


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David Piper: Warum bist Du eigentlich Journalist geworden? Es gibt ja auch noch andere interessante Berufe - warum ausgerechnet dieser?

Piper: Na ja - ich habe mich schon mit sechzehn Jahren für Politik interessiert. Und ich hatte - schon, bevor ich in die Schule kam - angefangen, Zeitungsausschnitte zu entziffern. So habe ich mir das Lesen beigebracht! Die Zeitung hat mich also früh interessiert. Später als Volontär bei der Badischen Zeitung in Freiburg wollte ich erst Theaterkritiker werden. Bald habe ich aber gemerkt, dass mich das wirkliche Leben mehr interessiert als das Theater, und ich fing an Wirtschaftswissenschaften zu studieren. 

David: Das klingt jetzt so, als seiest Du schon immer auf der Schiene des Journalismus gewesen. Ist jemals auch etwas völlig anderes in Frage gekommen?

Piper: Ich wäre auch gerne Musiker geworden, merkte aber bald, dass mein Talent als Klarinettist nicht dafür ausreichte. Oder Fotograph oder Karikaturist - aber aus irgendeinem Grund ist daraus nichts geworden.

David: Was ist Dir denn als schreibender Redakteur am wichtigsten?

Piper: Ich möchte den Menschen die Dinge erklären. Es macht mir auch Spaß, selber bestimmte Phänomene zu begreifen, wie z.B. die jetzige Wirtschaftskrise, zu überlegen, was man dagegen tun kann, und es dann den Menschen zu erzählen. Überhaupt erzähle ich auch gerne. Dabei sehe ich mich als einen Geschichtenerzähler nach der ganz alten Tradition: Der Journalismus hat ja seinen Ursprung im Mittelalter, als die Bänkelsänger durch die Gegend zogen und den Leuten Geschichten erzählten.

David: Du schreibst Artikel und erzählst gerne Geschichten. Auf welche Gruppe von Lesern zielst Du ab? Wirtschaftsprofis oder schreibst Du eher für das "einfache Volk"?

Piper: Wir in der Redaktion schreiben für den "gebildeten Laien". Das bedeutet, wir müssen so schreiben, dass es jemand versteht, der nicht Wirtschaft studiert hat und der nicht Manager in einer Firma ist. Allerdings sind einige Dinge wirklich so kompliziert, dass sie nicht jeder verstehen wird. Zum Beispiel gibt es derzeit eine wichtige Debatte über neue Bilanzregeln. Das kann man zwar vereinfachen, aber damit will sich nicht jeder Leser beschäftigen. Und dann wollen wir natürlich, dass unsere Kommentare für die Profis interessant sind. Der Chef einer großen Bank muss sagen: "Ich schaue immer in die Süddeutsche Zeitung rein. Die haben so interessante Kommentare und Analysen."

David: Allgemeinverständlich auf hohem Niveau?

Piper: Wir nennen das Qualitätszeitung. Dies beinhaltet einen gewissen Anspruch und gewisse Anforderungen an die Leser.

David: Jetzt haben wir über Deinen eigentlichen Beruf, den Journalismus, geredet. In den letzten Jahren ist aber noch ein zweiter aufgekommen, nämlich das Bücherschreiben. Du hast bereits zwei Bücher geschrieben: "Felix und das liebe Geld" und "Geschichte der Wirtschaft", die beide großen Erfolg hatten und haben. Warum schreibst Du Bücher?

Piper: Weil ich eben gerne Geschichte erzähle. Dass ich Kinderbücher schreibe, hat aber mit meinem Sohn zu tun. Du hast nämlich als ganz kleines Kind schon viele gescheite Fragen gestellt, insbesondere auch solche, die mit Wirtschaft zu tun hatten. So ist letztlich das erste Buch "Felix und das liebe Geld", ein Roman, entstanden. Und da es meinem Verlag gefiel, baten sie mich noch eines schreiben, die "Geschichte der Wirtschaft".
Das Schöne am Bücherschreiben ist, dass man selber sehr viel dabei lernt, weil man viel lesen und viele Gespräche führen muss.

David: Hast Du vor, "Felix und das liebe Geld" fortzusetzen?

Piper: Es gibt viele Anfragen, ob es noch einen zweiten Band gibt, aber ich kann das einfach noch nicht sagen.

David: Ist es nicht schwer, nebenher Bücher zu schreiben? Wie machst Du das?

Piper: Ich habe viel an freien Tagen, besonders Sonntagen, geschrieben. In der Endphase reichte das dann nicht mehr aus. Da bin ich dann regelmäßig morgens um fünf aufgestanden und habe bis sieben geschrieben. So etwas geht aber nur eine Zeit lang.

David: Sollen die Leute in hundert Jahren immer noch von Deinen Werken wissen?

Piper: Also, wenn in hundert Jahren der eine oder andere Felix und das liebe Geld im Schrank stehen hätte, fände ich das schon nett. Das ist vielleicht aber etwas zu viel erwartet, weil das ein Buch ist, das gezielt in die heutige Zeit passt, und ich weiß nicht, ob man das dann noch verstünde.

David: Gab es denn für Dich Vorbilder, sowohl als Buchautor als auch als Wirtschaftsredakteur?

Piper: Im Journalismus war das zum einen für mich der <wirtschaftschefhef der Vossischen Zeitung, Richard Lewinson, aus den 20er-Jahren. Der konnte gute Reportagen und Kommentare schreiben und hat das geschafft, was ich anstrebe: Wirtschaft anschaulich zu schildern. Außerdem bewundere ich noch Rolf Zundel von der "Zeit" und Herbert Riehl-Heyse von der "Süddeutschen Zeitung".

David: Und bei den Büchern?

Piper: Ich habe mir nicht gesagt: ,Ich will schreiben wie Erich Kästner', aber im Hintergrund hat dieser sicher eine Rolle gespielt. Man darf auch nicht vergessen, dass es in Amerika ganz tolle Sachbücher gibt. Die Amerikaner können das noch besser als wir: sachlich und spannend schreiben.

David: Bist Du mit Deinem Lebensweg zufrieden?

Piper: Es gibt einige Dinge, bei denen ich mich ärgere, dass ich sie nicht gemacht habe. Zum Beispiel wollte ich immer mal im Ausland studieren, habe es aber nie getan. Aber wenn man davon mal absieht, bin ich sehr zufrieden. Ich habe einen der besten Jobs, die es im deutschen Wirtschaftsjournalismus gibt und viele Leser, die mir ein positives Echo geben.

David: Denke einmal weit in die Zukunft. Was möchtest Du, dass die Leute bei Deiner Beerdigung über Dich sagen?

Piper: Oh! .... Ich würde mir wünschen, daß auf meinem Grabstein steht: Er hat dazu beigetragen, das die Welt ein freundlicherer Platz wird.

David: Vielen Dank für das Gespräch!

Abdruck, ganz oder auszugsweise nur gegen Übersendung eines Belegexemplars.
© David Piper, Pfinztal


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